„Wie man in den Wald hineinruft so schallt es heraus“
Für unsere Schüler- und Schülerinnen steht in der 3. Klasse das Erlernen der „Giraffensprache“ auf dem Präventions-Programm der Schulsozialarbeit. In 6 Unterrichtsstunden lernen die Schüler- und Schülerinnen die Grundsätze der Gewaltfreien Kommunikation (nach Marschall Rosenberg) kennen und begreifen zunehmend, wie sie Konflikte mit möglichst wenig Druck und wachsendem Selbstbewusstsein lösen können.
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist ein Handlungskonzept, nach Marschall Rosenberg, das Menschen ermöglichen soll, so miteinander umzugehen, dass der Kommunikationsfluss zu mehr Vertrauen und Freude am Leben führt. Es ist die Fähigkeit, Situationen bewusst aus verschiedenen Perspektiven wahrzunehmen und sich in andere Menschen einfühlen zu können, und die Voraussetzung für einen achtsamen Umgang miteinander. Schon bei Grundschülern kann diese Kompetenz gefördert werden.
Zur Verdeutlichung werden bei der Vermittlung der GFK zwei Symbole verwendet. Der Wolf mit seinen spitzen Zähnen als Sinnbild für denjenigen, der mit seiner Sprache zubeißt und den anderen damit verletzt. Die Giraffe ist – im Gegensatz zum Wolf („Wolfssprache“) - ein friedliches Tier, das keinem anderen etwas wegfrisst, sondern mit Weitblick, Umsicht und Gelassenheit zum guten Miteinander beiträgt. Außerdem ist die Giraffe das Landtier mit dem größten Herzen und steht für Mitgefühl und großes Wohlwollen anderen gegenüber. Sie verzichtet auf Schuldzuweisungen, Verallgemeinerungen und Verurteilungen und nimmt hinter angriffslustigem, negativem Verhalten von anderen deren wirkliche Bedürfnisse wahr.
Innerhalb unseres Projektes lernten unsere Schüler – und Schülerinnen den Wolf und die Giraffe kennen. Im Anschluss durften sie sich zur Musik wie Wölfe und Giraffen bewegen und dabei Beobachten wie sie als jeweiliges Tier agierten und sich fühlten. Auch das richtige zuordnen von Wolf - und Giraffensätzen stand auf unserem Programm. Im Standpunktspiel konnten die Schüler – und Schülerinnen erleben welchen Unterschied es machen kann, wenn sie sich anstatt auf andere zu konzentrieren auf sich selbst konzentrieren. Dabei standen sich immer zwei Kinder mit etwas weniger als zwei Armlängen gegenüber und versuchten sich mit den Handflächen an Handflächen gegenseitig wegzustoßen. In der Esten Runde sollten sie sich im Stillen dabei sagen, dass Sie das andere Kind umstoßen wollen. In der zweiten Runde sollten sie sich im Stillen sagen, dass sie ganz stabil sind.
Im Plenum wurde dann erörtert in welcher Runde sie stabiler waren. Was hatte das nun mit Wolf und Giraffe zu tun?... Die Schüler – und Schülerinnen berichteten von ihren Erfahrungen und wir stellten fest, dass die Giraffe stabil bleibt, weil sie bei sich bleibt. Der Wolf hingegen verliert oft das Gleichgewicht, weil er andere angreift. Abschließend wurden Rollenspiele in Wolfs - und Giraffensprache durchgeführt, damit unsere Kinder das Gelernte an Beispielsituationen noch einmal trainieren konnten. Außerdem bekamen die Kinder in sogenannten „Befindlichkeitsrunden“ immer wieder die Möglichkeit über ihre Gefühle zu sprechen. Dazu benützten Sie Satzmuster wie beispielsweise „ich fühle mich…“ oder“ ich bin…“. Eine Giraffenhandpuppe wurde dazu als „Redestab“ benützt.
Es war ein gelungenes Projekt, dass zu einem respektvolleren Umgang der Schüler an unserer Schule beitragen soll.
Katharina Lude-Gärtner Schulsozialarbeit